Blaulicht und ein gesunder Schlaf?

Die zeitli­che Organi­sa­ti­on physio­lo­gi­scher, biolo­gi­scher Prozes­se im Körper unter­liegt bestimm­ten Rhyth­men. Wir sprechen in diesem Kontext von dem sog. Biorhyth­mus oder der Chrono­bio­lo­gie. Im Bereich der Rhyth­men lohnt eine Diffe­ren­zie­rung von inneren und äußeren Rhyth­men. Die innere Uhr steuert rhyth­mi­sche bioche­mi­sche Vorgän­ge auf Zellebe­ne. Diese unter­ste­hen der Kontrol­le von sog. Clock­ge­nen. Clock­ge­ne kontrol­lie­ren so überge­ord­net die Herstel­lung von körper­ei­ge­nen Eiwei­ßen wie z.B. die von Verdau­ungs­en­zy­men oder die unseres Schlaf­hor­mons. Hier handelt es sich um einen moleku­la­ren “Uhr”- mecha­nis­mus. Äußere Rhyth­men hinge­gen werden durch biolo­gi­sche Zeitge­ber vorge­ge­ben, hierun­ter fällt z.B. der Tag- Nacht- Zyklus. So ist es unserer geneti­schen Prägung  zu verdan­ken, dass wir uns gerne als Langschlä­fer bezeich­nen- die sog. Eulen- oder eben Frühauf­ste­her sind und so zu der Gruppe der Lerchen gehören. Biolo­gi­sche Rhyth­men sind häufig mit Licht assoziiert.

Blaulicht ja, aber nur zur richtigen Zeit

Licht hat generell Einfluss auf die Produk­ti­on von Melato­nin in unserem Körper. Melato­nin ist das verant­wort­li­che Hormon, welches uns unseren Schlaf und die Erholung/Regeneration beschert. Licht reduziert die Produk­ti­on, Dunkel­heit fördert sie. Die Melatonin- Konzen­tra­ti­on steigt im Laufe der Nacht bis auf das zwölf­fa­che bei jungen Menschen und mindes­tens um das dreifa­che bei älteren Menschen. Das Maximum der Melato­nin Synthe­se wird gegen drei Uhr morgens erreicht. Im Alter nimmt die Melato­nin-­ Produk­ti­on generell ab, was auch im allge­mei­nen mit Alterungs­pro­zes­sen in Zusam­men­hang gebracht wird.

Viele Fernse­her aber auch Compu­ter­bild­schir­me bedie­nen sich mittler­wei­le der LED (Light Emitting Diodes)-Technik. Diese Leucht­di­oden geben dabei Licht in einem bestimm­ten Frequenz­be­reich ab, dem bläuli­chen Wellen­län­gen­be­reich. Bläuli­ches Licht jedoch senkt den Spiegel des Schlaf­hor­mons Melato­nin und hat so eher einen wachma­chen­den Effekt. Wer also spät abends noch lange vor dem Compu­ter­mo­ni­tor seine Mails checkt, muss sich nicht wundern, wenn er anschlie­ßend hellwach ist und schlecht einschla­fen kann. Abhil­fe kann hier ein Programm schaf­fen, was den schäd­li­chen Blaulicht­an­teil am Bildschirm heraus­fil­tert. Diese Program­me kann man beispiels­wei­se hier kosten­los aus dem Inter­net herunterladen.

Erholung und Schlaf braucht somit Dunkel­heit. Schla­fen Sie also möglichst nicht bei oder mit Hilfe des Fernse­hers ein oder lassen Ihre Nacht­tisch­lam­pe brennen. Auch wenn wir unsere Augen schlie­ßen wird Licht wahrge­nom­men. Die Augen­li­der sind so zart, dass sie das Licht nur in gerin­gem Maß filtern. Jede Art von künst­li­chem Licht kann daher die Produk­ti­on von Melato­nin hemmen.

Je dunkler ihr Schlaf­zim­mer ist, desto höher ist die Melato­nin­pro­duk­ti­on, desto besser ist der Schlaf.