Der Darm - Dirigator über leibliches Wohl oder Übel

“Der Darm - Diriga­tor über leibli­ches Wohl oder Übel”, so laute­te der Titel eines Sympo­si­ums von Natur­heil­kund­lern und Schul­me­di­zi­nern in Jena 2005. Dieses Sympo­si­um machte deutlich, dass nicht nur in der Natur­heil­kun­de der Darm ein zentra­ler Aspekt diagnos­ti­schen und thera­peu­ti­schen Denkens ist, sondern zuneh­mend auch in der Schul­me­di­zin an Bedeu­tung gewinnt.

Der Darm regelt nicht nur unsere Verdau­ung, sondern 80 % des Immun­sys­tems liegen im Darm. Unsere Verdau­ung ist neben der Quali­tät der Nahrungs­auf­nah­me im wesent­li­chen dafür verant­wort­lich, wie und ob unsere Nährstof­fe und Spuren­ele­men­te in das Blut aufge­nom­men werden. Dafür benötigt der Darm eine gesun­de Darmflo­ra, die sich durch eine hohe Bakte­ri­en­viel­falt auszeichnet.

Und, nein, wir werden nicht automa­tisch mit Ihr geboren, denn beim Foetus ist der Darm zunächst einmal steril. Die Erstbe­sie­de­lung der Darmbak­te­ri­en erfolgt beim natür­li­chen Geburts­vor­gang nämlich durch das Verschlu­cken von Frucht­was­ser, Vaginal­se­kre­ten sowie durch fäkale Konta­mi­na­ti­on durch abgehen­den­Stuhl der Mutter. Es festigt sich eine Erstflo­ra, die aufgrund der Zusam­men­set­zung der Mutter­milch vorwie­gend kohlen­hy­drat­spal­tend d.h. zucker­spal­tend arbei­tet und va. durch Lacto­ba­cil­len gekenn­zeich­net ist. Ab dem Zeitpunkt, wo Nicht- Milch­nah­rung zugefüt­tert wird breitet sich die Arten­viel­falt aus.

Heute kann der Darm und sein Darmbak­te­ri­en­mi­lieu empfind­lich gestört werden durch Stress, ein verscho­be­nes Säure- Basen- Gleich­ge­wicht, durch einsei­ti­ge Ernäh­rungs­wei­se oder aber wie meistens bekannt durch die Einnah­me eines Antibio­ti­kum. Neben Magen, Darm – Proble­men wie Blähun­gen, Verstop­fung und Durch­fall können eine Infekt­an­fäl­lig­keit oder eine Aller­gie­nei­gung daraus resultieren.