Erhöhte Blutfette und Fruktose - Wie paßt das zusammen?

Wer kennt sie nicht: Die erhöh­ten Blutfett­wer­te Chole­ste­rin und Trigly­ce­ri­de. Lange Zeit wurde in diesem Kontext an fettrei­che Ernäh­rung als Verur­sa­cher gedacht und deshalb v.a. Dingen Eier von den Speise­plä­nen verbannt. Nach neuen Erkennt­nis­sen ist aller­dings Frukto­se ein wichti­ger Parame­ter, der zu diesen auffäl­li­gen Blutfet­ten führen kann. Wie paßt das nun zusam­men? Kohlen­hy­dra­te werden zu Gluco­se - also Zucker- verstoff­wech­selt. Dieser dient ebenso wie Frukto­se der Energie­be­reit­stel­lung für die Körper­zel­len, insbe­son­de­re der Muskel­zel­len. Die Muskel­zel­le bevor­zugt aller­dings eindeu­tig die Gluco­se zur Energie­ge­win­nung, da sie bedeu­tend poten­ter ist. Eine vermin­der­te Verbren­nungs­leis­tung des Muskel­ge­we­bes durch Bewegungs­man­gel und ein Überan­ge­bot an Kohlen­hy­dra­ten und Frukto­se führt zu einer Umwand­lung der überschü­ßi­gen Energie in Fett, den Trigly­ce­ri­den. Vor allem die Leber ist unter diesen Bedin­gun­gen das erste Ziel für die Fettein­la­ge­run­gen. Die fetter werden­de Leber kann zusätz­li­ches Fett weder speichern noch verbren­nen, so dass sie es in Gestalt von VLDL- Chole­ste­rin in das Blutkreis­lauf­sys­tem schickt. Am sichers­ten gelingt diese Fettneu­bil­dung in der Leber, wenn in größe­rer Menge Frucht­zu­cker konsu­miert wird und Bewegung nur unzurei­chend stattfindet.

Erhöhte Blutfettwerte durch den Konsum von Obst?

Nein, der durch­schnitt­li­che Konsum von Obst führt nur schwer zu erhöh­ten Chole­ste­rin und Trigly­ce­rid­wer­ten. Viel gravie­ren­der ist der Einfluß der Süßkraft in indus­tri­ell verar­bei­te­ten Lebens­mit­teln. “Fructo­se hat eine deutlich höhere Süßkraft als Gluco­se. Durch Vermin­de­rung des Gluco­se­an­teils bei gleich­zei­ti­ger Vergrö­ße­rung des Fructo­se­an­tei­les kann die Süßkraft eines Sirups ohne Änderung des Substanz­ge­hal­tes deutlich gestei­gert werden. Deshalb ist die Steige­rung des Fructo­se­an­tei­les durch Umwand­lung der Gluco­se wirtschaft­lich, da eine vergleich­ba­re Süßkraft mit gerin­ge­rer Materi­al­men­ge erreicht wird. Seit 1978 kann durch neuere Trenn­ver­fah­ren der Anteil der Gluco­se vermin­dert und der Fructo­se­ge­halt auf 90 % (HFCS-90) gestei­gert werden. Da die Maispro­duk­ti­on in den USA subven­tio­niert wird, während der Zucker­im­port verzollt werden muss, ist dieses Süßungs­mit­tel ausge­spro­chen preis­wert. Die Mischung von HFCS-42 und HFCS-90 ergibt HFCS-55, hat also einen 55%igen Fructo­se­ge­halt. Diese Mischung wird gleich­falls in der Softdrink­in­dus­trie verwen­det.” (Quelle: Wikipe­dia). Nach der deutschen Zucker­ar­ten­ver­ord­nung muss ein Gluco­se­si­rup, der mehr als 5 % Fructo­se des Gewichts in der Trocken­mas­se enthält, als „Gluco­se-Fructo­se-Sirup“ bezeich­net werden. Überwiegt der Fructo­se­an­teil, so muss er entspre­chend als „Fructo­se-Gluco­se-Sirup“ bezeich­net werden (Quelle: Wikipedia).

Ein hoher Fructo­se­an­teil findet sich aber nicht nur in Süßungs­mit­tel auf der Grund­la­ge von Mais, sondern selbst unser Indus­trie­zu­cker- die Saccha­ro­se- besteht zu 50% aus Fructo­se. Hier spielen ebenfalls wirtschaft­li­che Inter­es­sen eine Rolle. Vermei­den Sie also in Ihrer tägli­chen Ernäh­rung Fertig­ge­rich­te, Konser­ven und mit Sirup gesüß­te Speisen und Geträn­ke und genie­ßen zum Oster­fest mit gutem Gewis­sen Eierspeisen.

Ein frohes Oster­fest wünscht Ihnen im Namen der Praxis am Sachsen­ring in Köln

Ihre Birgit Schroeder