Medizin der richtigen Nährstoffe
„Mikronährstofftherapie dient der Erhaltung guter Gesundheit und der Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentrationen von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind.“
- Prof.Dr. Linus Pauling, 1982
Grundstein der Mikronährstofftherapie
Den Grundstein für die orthomolekulare Therapie/ Mikronährstofftherapie legte der Biochemiker und zweifache Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling (1901-1994) bereits im Jahr 1968. Pauling selbst definierte die Zielsetzung der Micronährstoffmedizin wie in dem obigen Zitat beschrieben.
An diese Zielsetzung muss sich eine entscheidende Erkenntnis von Dr. Bodo Kuklinski anschließen, die lautet:
“Der Mensch erkrankt nicht, weil ihm Medikamente fehlen, sondern weil biochemische Störungen im Körper ablaufen, die nicht erkannt und darum nicht behandelt werden.”
Um diese Störungen zu diagnostizieren ist es unabdingbar zuallererst eine ausführliche, detaillierte Anamnese durchzuführen, die erste zielführende Hinweise liefert. Ein wesentliches Tool ist dann die laborspezifische Diagnostik, die sich deutlich von den Standardlaborparametern unterscheidet, um eben biochemische Störungen auch erfassen zu können.
Laut Linus Pauling können die offiziellen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr ausreichend sein, um einem Mangel vorzubeugen. In der Prophylaxe und v.a. auch in der Therapie kommt es aber vielmehr darauf an, die Menschen individuell und bedarfsorientiert mit den entsprechenden Nährstoffen einzustellen.
Für den Einsatz der Substanzen gibt es insofern keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Dosierung. Sie richtet sich nach dem Ausmaß des Mangels, der Art der Erkrankung bzw. dem allgemeinen Gesundheitszustand, aber auch nach Ernährung, Alter, Gewicht, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüssen.
Notwendigkeit der Nährstoffzufuhr in der Mikronährstofftherapie
Malabsorptionsstörung: Eine Grundannahme besteht darin, dass Menschen die täglich benötigten Vitalstoffe meist nicht ausreichend aufnehmen. Neben Ernährungsfehlern können hier auch sog. Resorptionsstörungen im Darm als Ursache zu Grunde liegen. Zu nennen sind hier die 3 häufigsten Störungen:
- Entzündungen der Magen- oder Darmschleimhaut (Malabsorptionsstörung), lesen Sie gerne mehr unter Darmgesundheit.
- Ein Mangel an Verdauungssäften, lesen Sie hierzu gerne auch meinen Blogartikel: kPNI,Darmbakterien und die Rolle der Bauchspeicheldrüse
- Eine Darmdysbiose, lesen Sie hierzu gerne mehr unter der Seite Darmgesundheit
Hierunter versteht man eine Verschiebung der physiologischen Darmflora, die wir brauchen, um unserer Nahrung richtig aufzuschlüsseln. Bei teilweiser Verdrängung dieser kann Nährstoffmangel eine mögliche Folge sein.
Hören Sie zum Thema Malabsorptionsstörung gerne auch den Podcast Nr. 32, und zum Thema Darmdysbiose den Podcast Nr.35 - in Calas-Welt-der Podcast. Zum Thema Mangel an Verdauungssäften lesen Sie ebenfalls gerne mehr in dem Blogbeitrag von 2/21 der Praxis am Sachsenring.
Arzneimittel als Mikronährstoffräuber: Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Erkenntnisse des Apothekers Uwe Gröber. Arzneimittel die von vielen Patienten eingenommen werden, sind im Organismus regelrechte Mikronährstoffräuber. Das heißt, dass in manchen Fällen nicht die eigentliche Erkrankung zu Beschwerden führt, sondern die durch das Medikament hervorgerufenen Nährstoffdefizite. Weit verbreitet ist mittlerweile das Wissen um den Q 10 - Verlust durch die Einnahme von Cholsterinhemmern. Dies kann zu schneller Muskelermüdung bis hin zu Muskelschmerzen führen. Ebenso bekannt ist der Zusammenhang bei Immunsuppressiva (Methotrexat) und Folsäure. Lesen Sie hierzu auch gerne den Blogbeitrag der Praxis am Sachsenring von August 2018 oder den Blogbeitrag: Arzneimittel, Nebenwirkungen und Aufklärung und/oder schauen auch unter den Buchtipps vorbei.
Erkrankungen und ein erhöhter Nährstoffbedarf: Zudem kann der Bedarf bei bestimmten Erkrankungen oder durch biochemische Störungen so erhöht sein, dass er auch mit einer gesunden Ernährung nicht zu decken ist (z.B. bei Multipler Sklerose).
Ausrichtung der Mikronährstofftherapie
Zusammenfassend richtet die Mikronährstofftherapie ihr Augenmerk sowohl auf die Behandlung von Krankheiten, als auch auf die Erhaltung der Gesundheit mit der individuell passenden Dosis der einzelnen Nährstoffe.
Arbeitsweise der Mikronährstofftherapie
Thema Bioverfügbarkeit
Die Mikronährstoffe können auf unterschiedliche Weise zugeführt werden. Es gibt verschiedenste Darreichungsformen, die geläufigsten sind die Kapsel- oder Tablettenform. Bei bestimmten Nährstoffen ist allerdings die Bioverfügbarkeit z.B. durch die natürliche Resorptionsbarriere im Darm reduziert. Hier kann dann effektiv mit sog. liposomalen Produkten gearbeitet werden. Liposomale Produkte werden im Darm deutlich besser aufgenommen als solche in Standarddarreichungsform. Ein schönes Beispiel hierfür ist hier das Vitamin C. Wobei auch gerade Vitamin C sich hervorragend als Infusion verabreichen läßt. Lesen Sie hierzu gerne mehr unter Infusionstherapie in Köln. Der Vorteil von Injektionen bzw. Infusionen ist, dass die Resorptionsbarriere Darm komplett umgangen werden kann. Dadurch können auch viel höhere Blutspiegel erreicht werden, als bei der klassischen Tabletteneinahme über den Verdauungstrakt möglich ist..
Mikronährstoffe und chemische Verbindungen
Mikronährstoffe kommen sehr häufig in Nahrungsergänzungsmitteln in unterschiedlichen chemischen Verbindungen vor. Dies läßt sich schön darstellen anhand von Magnesium: Magnesiumoxid, Magnesiumcitrat, Magnesiumtaurat, Magnesiumbisglycinat und noch weitere Verbindungen können in Supplementen enthalten sein. Ein erfahrener orthomolekuklar Therapeut wählt die chemische Verbindung gezielt für bzw. gegen das Beschwerdebild seines Patienten aus. An diesem Beispiel ist ersichtlich, dass Fachkenntnis hier eine bedeutende Rolle spielt. Lesen Sie gerne mehr dazu in meinem Blogartikel über Vitamin B12.
Bedarf an Mikronährstoffen
Der Bedarf an Mikronährstoffen läßt sich sehr gut und valide über gezielte Labordiagnostik eruieren. An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass bestimmte Mineralstoffe im Vollblut gemessen werden um valide Aussagen treffen zu können, andere hingegen im Serum. Sollten Ihre Ergebnisse in der “Referenz” liegen, heißt dies noch nicht, dass Ihre Versorgung für ein Wohlbefinden reicht. Zudem sind Referenzwerte von Labor zu Labor unterschiedlich und haben sich über die Jahre auch deutlich zum negativen verändert. Lesen Sie dazu gerne mehr unter individuelle Diagnostik bzw. unter Labordiagnostik.
Hören Sie aber auch gerne den Podcast zum Thema von Dr. Thomas Bacharach und Dr. Orfanos- Boeckel. Frau Dr. Orfanos-Böckel beschreibt hier sehr anschaulich, warum es auch o.k. und gut sein kann, mit dem ein oder anderen Nährstoff oberhalb der Referenz zu liegen.
Anwendung der orthomolekularen Therapie
Durch die Anwendung der Mikronährstofftherapie wird eine wichtige Verbindung bzw. ein Netzwerk aufgebaut zwischen der Ernährungswissenschaft, der kPNI und der funktionellen Medizin. Die Mikronährstofftherapie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Sie kommt sowohl präventiv als auch unterstützend bei chronischen und akuten Krankheitsbildern zum Einsatz.
Wenden Sie sich bei Fragen oder für eine Terminvereinbarung gerne an Ihre Heilpraktiker- Praxis, die Praxis am Sachsenring in Köln, Ihre Heilpraktiker Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie.
Buchtipp:
- Dieter Henrichs, Handbuch Nähr- & Vitalstoffe, Constantia-Verlag
- Dr. Orfanos-Boeckel, Nährstofftherapie, Trias-Verlag
Bitte beachten Sie:
Die hier aufgeführten Informationen dienen dazu, Ihnen diagnostische oder therapeutische Möglichkeiten aufzuzeigen. Die genannten Effekte hängen von vielen Faktoren ab und können von Patient zu Patient variieren. Ein Erfolg der Behandlung kann nicht versprochen werden. Dies trifft auf alle medizinischen Behandlungen zu, unabhängig davon, ob diese Teil einer schulmedizinischen oder einer naturheilkundlichen Behandlung sind.