Liebe Leser*innen,
in diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen ein Update geben zu einem der wichtigsten Vitamine: dem Vitamin D3. Eines der wichtigsten Vitamine deshalb, weil es gravierende, positive Auswirkungen auf unser Immunsystem hat. Unser Immunsystem unterscheidet sich in das angeborene, unspezifische und das erworbene, spezifische Immunsystem. Gerade das angeborene Immunsystem fördert Entzündungen, wenn es aktiviert wird. Hier wirkt Vitamin D3 regulierend entgegen. Auf Seite des erworbenen Immunsystem hemmt es eine übermäßige Aktivierung des Anteils, der z.b. für Autoimmun- Krankheiten mitverantwortlich ist. Hieran läßt sich also schon ableiten, dass Patient*innen mit Autoimmun-Krankheiten auf einen optimal eingestellten Vitamin D3- Spiegel achten sollten. Lesen Sie zum Thema optimale Einstellung gerne schon jetzt mehr unter individuelle Diagnostik. Als dritter wesentlichen Aspekt bezüglich der Wirkung von Vitamin D3 auf das Immunsystem ist zu sagen, dass es nachweislich die Immuntoleranz verbessert. Alle genannten Aspekte der Wirkungsweise sind wissenschaftlich belegt. Lesen Sie gerne mehr zum Verständnis des Immunsystem in diesem tollen Buch meiner kPNI- Kollegin Frau Jana Konrad.
Vitamin D3: ein Update - gebundenes Vitamin D3 versus freies Vitamin D3
Zunächst eine Begriffsklärung: Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinne, sondern ein Hormon. Einige Hormone wie z.B. sog. Steroidhormone (Cortisol,Testosteron) müssen an ein Transporteiweiß gebunden im Blut transportiert werden. Das Vitamin D3- Hormon ist aber nur als freies, nicht gebundenes Vitamin D biologisch aktiv. Zwischen 95 und 99 % des Vitamin D sind an Vitamin D-bindendes Protein (VDBP) gebunden. Nur 1 bis 5 % des Vitamin D ist frei verfügbar und somit biologisch aktiv. Der exakte Anteil an freiem Vitamin D unterscheidet sich von Patient zu Patient. Er wird vor allem vom Blutspiegel des Vitamin-D-bindenden Proteins bestimmt und von dessen „Bindungsfreudigkeit“ (Affinität) für Vitamin D. Beide Einflussfaktoren hängen unter anderem von der individuellen Genetik des Patienten ab.
Warum ist nur freies Vitamin D biologisch aktiv?
Das an Transportproteine gebundene Vitamin D gilt als „Speicher“, welcher den Körperzellen nicht unmittelbar zu Verfügung steht, weil es die Zellmembranen nicht durchdringen kann. Das freie Vitamin D3 kann dies hingegen schon und wird innerhalb der Zelle zum eigentlich aktiven Vitamin D3 umgewandelt. Insofern ist es entscheidend, wieviel freies Vitamin D3 dem Organismus letztendlich zur Verfügung steht. Bitte beachten Sie, dass der klassisch erhobene Vitamin D3- Laborparameter (25(OH)D3) sowohl das freie als auch das gebundene Vitamin D3 erfasst. Dies bedeutet, dass ein erhöhtes gebundenes Vitamin D3 - bedingt durch ein erhöhtes Vitamin D- Bindungsprotein- einen Mangel des aktiven Vitamin D3 (1,25-OH) maskieren kann.
erhöhtes Vitamin D- Bindungsprotein: warum?
Was kann nun zu einem erhöhten Vitamin D3 Bindungsprotein führen? Einer der häufigsten Gründe ist die Einnahme von oralen Kontrazeptiva, eine Östrogen- Hormon- Ersatztherapie oder aber es kommt im Rahmen einer Schwangerschaft zu einer physiologischen Erhöhung. Sollte einer der genannten Punkte zutreffen, sollte auf jeden Fall das freie Vitamin D3 mitbestimmt werden. Lesen Sie zum Thema Vitamin D3 gerne mehr unter ganzheitlicher Frauengesundheit.
Fazit: Da Hormone im Blut überwiegend an Proteine gebunden sind, korrelieren Mangelsymptome weniger zum Gesamtspiegel als vielmehr zum freien (verfügbaren) Anteil. Der Vitamin D3-Substitutionsbedarf sollte sich nach dem freien und damit funktionell verfügbarem Vitamin D richten. Gerade bei Patient*innen mit niedrig-normalen 25-OH-Vitamin D-Werten liefert das freie Vitamin D einen wichtigen Anhaltspunkt für die Beurteilung der Vitamin D-Versorgung. Lesen Sie gerne mehr zur modernen Labordiagnostik z.b. durch Messung des freien Vitamin D3 hier.
Vitamin D3: ein Update: innovative Vitamin D3- Diagnostik
Unter bestimmten Voraussetzungen - wie z.B. gerade beschrieben- ist eine erweiterte Vitamin D3 - Diagnostik indiziert. Aber auch ein “normaler” Vitamin D3- Wert der unter 30 ng/dl , sollte genauer betrachtetet werden Denn hier findet sich in einem hohen Prozentsatz ein Mangel an freiem Vitamin D3. Ist der Vitamin D3 Wert kleiner als 20 ng/dl findet sich sogar fast zu 100 % ein reduziertes freies Vitamin D3. Die Labordiagnostik sollte dann zur genauen Beurteilung die Messung von freiem Vitamin D, gebundenem Vitamin D3 und aktiven 1,25 Vitamin D3 umfassen.
Vitamin D3- Substitution:
Folgendes Therapieschema kann aufgezeigt werden:
- bei einem normalen freien Vitamin D muß keine Substitution erfolgen.
- bei niedrigem freiem Vitamin D sollte eine Substitution erfolgen
- bei normalem freiem Vitamin D trotz erniedrigtem gebundenen 25-OH-Vitamin D sollte eine weitere ggf. Abklärung erfolgen
Wieviel Vitamin D3 sollte man substituieren?
Hier kann keine allgemein gültige Aussage getroffen werden, da sich die Dosierung optimalerweise nach einem erhobenen Laborparameter bemißt und zudem gewichtsabhängig ist. Außerdem spielt die Darreichungsform eine entscheidende Rolle. Die beste Bioverfügbarkeit haben Präparate die in einer Emulsion/ Tropfenform gereicht werden. Wenden Sie sich hier bitte dezidiert an einen ausgebildeten Mikronährstofftherapeuten.
Nehmen Sie gerne bei Fragen oder zur Labordiagnostik gerne Kontakt mit der Praxis am Sachsenring in Köln auf. Ihrer Heilpraktiker- Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie.
Herzlichst
Ihre Birgit Schroeder, Master in KPNI