Liebe Lesrer*innen,
in diesem Blogbeitrag zur Frauengesundheit möchte ich Ihnen einen Einblick in das Thema Wechseljahre geben. Nachdem die letzten Blogbeiträge sehr textlastig waren, möchte ich Ihnen in dem Wechseljahrs- Blog auch einen interessanten Link zu einem TV- Beitrag vorstellen, aus der Reihe NZZ Format mit dem Titel: ” Ohne Tabu in die Wechseljahre”. Leider sind die Wechseljahre und die Beschwerden die durch die Wechseljahre hervorgerufen werden können häufig noch ein Tabuthema. Mir geht es bei diesem Thema aber vor allem darum, Ihnen Symptome näherzubringen, die Sie dann hoffentlich besser einordnen können und auch mitbedenken, dass diese der hormonellen Veränderung geschuldet sind, in der Sie sich vielleicht bereits befinden und das obwohl ihr Zyklus noch regelmäßig ist. Hier kann ein gezieltes Aufsuchen entsprechend arbeitender Heilpraktiker*innen oder Ärzt*innen eine Odyssee vermeiden, die über Orthopäden, Rheumatologen, Kardiologen und Neurologen führen kann.
Frauengesundheit: Wechseljahre und die hormonelle Veränderung
Damit Sie sich nachfolgend besser zurechtfinden, vorab ein paar Begriffsklärungen. Die Wechseljahre: Welche Phasen es gibt, was Fachbegriffe bedeuten:
- Die Menopause ist der Zeitpunkt der allerletzten Monatsblutung (Menstruation), sofern die Gebärmutter nicht entfernt wurde und keine Hormonpräparate angewendet werden. Die Menopause ist nur rückblickend bestimmbar - wenn mindestens 12 Monate lang keine Blutung mehr aufgetreten ist.
- Prämenopause: Der Abschnitt der Wechseljahre vor der Menopause
- Perimenopause: Ein Jahr vor bis ein Jahr nach der Menopause
- Postmenopause: Der Abschnitt der Wechseljahre ab 12 Monate nach der Menopause. Die Postmenopause dauert meist viele Jahre
- Klimakterium: Fachbegriff für die Wechseljahre
- Klimakterische Beschwerden: Fachbegriff für Wechseljahrsbeschwerden
Frauengesundheit: Wechseljahre und die Prämenopause
Die Wechseljahre markieren das Ende der fruchtbaren Phase einer Frau und können üblicherweise zwischen dem 45.- und 50.Lebenjahr auftreten. Heutzutage gibt es aber viele Frauen, die bereits mit Mitte des 30. Lebensjahres Symptome von Wechseljahren entwickeln. In der Phase der Wechseljahre kommt es zum Rückgang der Produktion von zwei wichtigen Geschlechtshormonen, nämlich des Östrogens und des Progesterons. In der Prämenopause ist es charakteristisch, dass nicht mehr jeden Zyklus ein Eisprung stattfindet, sodass auch die nachfolgende Gelbkörperphase fehlt, in der normalerweise das Progesteron gebildet wird. Da aber der Östrogenspiegel noch nicht abfällt, entsteht ein relativer Überschuss an Östrogen, eine sog. Östrogendominanz. Diese ist von folgenden Symptomen geprägt:
- PMS-Symptome: Reizbarkeit, Brustspannen
- Wassereinlagerungen
- verstärkte und oder verlängerte Menstruationsblutung
- Zwischenblutungen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
Bei Frauen, die vor Beginn der hormonellen Veränderung, bereits an PMS- Symptomen leiden, können die Symptome besonders stark ausgeprägt sein. An dieser Stelle sei noch ein weniger bekanntes Symptom erwähnt. Manche Frauen berichten auch von einem Brennen unter der Haut sowie von einem Taubheitsgefühl in den Extremitäten. Dieses “Ameisenlaufen” wird als sehr unangenehm empfunden, ist in den Wechseljahre zwar störend aber harmlos.
Frauengesundheit: Wechseljahre und Perimenopause/ Menopause
In der Perimenopause läßt dann auch die Östrogenproduktion nach, so dass es nun zu den charakteristischen Wechseljahrsbeschwerden kommen kann. Diese sind:
- Hitzewallungen
- nächtliches Schwitzen
- Schlafstörungen
- vaginale Trockenheit (Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)
- rezidivierende Blasenentzündungen
- Trockene Körperhaut, trockenere Schleimhäute von Mund, Nase und Augen
- innere Unruhe, Nervosität, vermehrte Ängstlichkeit
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen ( die Östrogenproduktion beeinflußt die Serotoninproduktion)
- Haarausfall
- abnehmende Leistungsfähigkeit
Im Rahmen der fortgeschrittenen Wechseljahrsbeschwerden möchte ich auf ein paar Symptome aufmerksam machen, die ggf. nicht so gängig sind, aber durchaus in den Symptomenkomplex gehören können. Das Frauen in den Wechseljahren unter Gelenkschmerzen leiden, ist nämlich keine Seltenheit. Häufig kommt es zusätzlich zu Steifigkeit und Schwellungen der Gelenke ( z.B. Hände/ Füße), so dass ebenso häufig der Gedanke an rheumatische Beschwerden auftaucht, sich aber eben auch häufig nicht bestätigt. Dies ist dadurch bedingt, dass Östrogen auch eine anti-entzündliche und schmerzlindernde Wirkung hat, die ab der Menopause wegfällt. Auch Herzrasen, Herzstolpern, Herzklopfen können eher unbekannte Symptome sein, die allerdings auf jeden Fall einer Abklärung durch den Kardiologen unterliegen sollte.
Frauengesundheit: Beschwerden lindern in den Wechseljahren
Je gesünder und ausgeglichener der Lebensstil, idealerweise bereits lange vor Beginn der Wechseljahre, umso weniger Beschwerden treten ggf. auf. Dabei spielt neben der Ernährung und Bewegung auch ein Ausgleich zu Stress ebenso eine große Rolle wie die optimale Versorgung mit Nährstoffen und der Schlaf. Bereits in jungen Jahren sind heute viele Menschen nicht optimal mit Nährstoffen versorgt. Nur: In jungen Jahren kann der Körper einiges ausgleichen, was bei Veränderungen der hormonellen Situation oft nicht mehr so einfach ist. Entsprechend treten Symptome oder Beschwerden erst spät auf – meist, wenn bei Nährstoffen schon ein größeres Defizit vorhanden ist! Eine gute Basis, um Wechseljahresbeschwerden zu lindern, ist eine gute Ernährung.
- Die einfachen Basics einer gesunden Ernährung sind: pflanzenbasiert mit hochwertigen Proteinen kombiniert bio, regional, saisonal wenig bis gar nicht verarbeitet hochwertige Öle / Fette wie: je 1 EL Leinöl, Kokosfett, Olivenöl, Omega 3 Öl (EPA / DHA aus Fisch oder Algen),. Trinkwasser aus einem Wasserfilter in guter Menge von ca. 0,030 ml/kg Körpergewicht. Nährstoffe, die in vielen Fällen relevant sind und die ggf. nach einer Laboranalyse sinnvoll sein können, neben dem o.g. Omega 3, Vitamin D, Magnesium, Calcium, Zink, B-Vitamine, vor allem B12, Folsäure, B6, Selen, Jod.
- Sport / Bewegung: Setzen Sie körperliche Reize in Form von Krafttraining. Hier zahlt es sich aus, schwere Gewichte zu heben, um neben dem Erhalt von Muskulatur auch einen Wachstumsreiz für die Knochen zu aktivieren.
- Stressausgleich: Stress ist heute leider allgegenwärtig. Der negative Einfluss ist vielen leider nicht so bewusst. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten, die Auswirkungen von Stress bereits kurzfristig zu reduzieren. Dazu gehören z.B.: Meditation, Yoga, Spazierengehen, Atemübungen
- Supplemente, welche bei Stress wirksam sein können: Ashwagandha, Magnesium, Rhodiola ( Lesen Sie zum Thema Aswasganda auch gerne diesen Blogbeitrag: Stress schläft nicht: Ashwaghanda stellt sich vor
Wenn Sie mehr zur hormonellen Unterstützung wissen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Praxis am Sachsenring auf bzw. lesen mehr unter Kpni-frauengesundheit.
Ihre Heilpraktiker- Praxis
Birgit Schroeder, Master of cPNI
Buchtipps:
- Midlife Care, Wie wir die Lebensmitte meistern, Dr.med. Susanne Esche
- Women on Fire, Alles über die fabelhaften Wechseljahre, Dr. med. Sheila de Liz