Frauengesundheit: Darmflora und Hormone

Liebe Leser*innen,

Frauen­ge­sund­heit und vor allem das Wohlbe­fin­den der Frau ist sehr von einem ausge­gli­che­nen Hormon­haus­halt abhän­gig. In diesem Blogbei­trag möchte ich Ihnen den Zusam­men­hang zwischen der Darmflo­ra und einem ausge­gli­che­nen Hormon­haus­halt näher bringen. Viele Frauen leiden unter einem Östro­gen­über­schuss bzw. einer Östro­gen­do­mi­nanz, einer hormo­nel­len Verschie­bung zwischen Östro­ge­nen und Proges­te­ron zu Gunsten der Östro­ge­ne. Aufgrund dieser Östro­gen­do­mi­nanz, klagen betrof­fe­ne Frauen z.B. unter vermehr­ten Wasser­ein­la­ge­run­gen, der Zunah­me an Gewicht und ggf. auch an Bauch­fett, sie nehmen verstärkt Stimmungs­schwan­kun­gen wahr, Zyklus­stö­run­gen treten auf und/ oder es entwi­ckelt sich gar das Prämen­struel­le Syndrom (PMS). Lesen Sie gerne mehr zum Thema Frauen­ge­sund­heit hier.

Frauengesundheit: die Rolle der Darmbakterien und der Hormonhaushalt

Dass der Darm einen wichti­gen Einfluss auf den Hormon­haus­halt hat, darun­ter auch auf Östro­ge­ne und östro­gen­hal­ti­ge Verbin­dun­gen, darauf verweist die moder­ne Mediz­in­for­schung (1,2) und bezeich­net diesen Zusam­men­hang als das sog. Östro­bo­lom. Doch wie ist dieser Zusam­men­hang zu erklären?

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Das Östrobolom: die Rezirkulation von Hormonen im Körper

Dazu muss man wissen, dass unsere Geschlechts­hor­mo­ne nicht dauer­haft im Blut kreisen, sondern nach ihrer Verwen­dung im Körper zu Abbau­pro­duk­ten (Metaboli­ten) umgebaut und anschlie­ßend vor allem mit der Gallen­flüs­sig­keit elimi­niert werden. Dafür sind die Leber und der Darm zustän­dig. Der Darm bestimmt maßgeb­lich mit, wievie­le der Hormo­ne wieder zurück in den Blutkreis­lauf aufge­nom­men und damit rezir­ku­lie­ren oder letzt­end­lich ausge­schie­den werden. Diese Rezir­ku­la­ti­on über den Darm bestimmt somit maßgeb­lich mit über die Konzen­tra­ti­on und die Biover­füg­bar­keit des Östro­gens im Organis­mus. Doch wie genau macht der Darm das?
Ist die Darmflo­ra, das sog. intesti­na­le Mikro­bi­om, intakt, sorgen verschie­de­ne Darmbak­te­ri­en dafür, dass von ihnen genau die richti­ge Menge eines Enzyms produ­ziert wird. Dieses nennt sich ß- Gluco­ro­ni­da­se. Bakte­ri­en, die dieses Enzym produ­zie­ren sind z.B. die Bacte­ro­ides, Esche­ri­chia coli und Clostri­di­en. Produ­zie­ren diese Bakte­ri­en genau die richti­ge Menge der ß- Gluco­ro­ni­da­se, so sorgt dies für einen ausge­gli­che­nen Östrogenspiegel.
Bei einer zu hohen Beta-Glucu­ro­ni­da­se- Aktivi­tät kann es folglich zu einem Östro­gen­über­schuss kommen, bei zu niedri­ger Enzym­ak­ti­vi­tät zu einem Östro­gen­man­gel mit entspre­chen­den Auswir­kun­gen auf den Körper. Lesen Sie in diesem Zusam­men­hang gerne mehr zur Darmge­sund­heit in Köln hier.

„Der Aktivi­täts­grad der ß-Glucu­ro­ni­da­se ist also stark abhän­gig von der Bakte­ri­en­zu­sam­men­set­zung im Darm (4) und die Bakte­ri­en­zu­sam­men­sét­zung ist stark abhän­gig von unserer Ernährungsweise.“

das Östrobolom: Diagnose und Therapie

Im Labor­test können die Beta-Glucu­ro­ni­da­se-Konzen­tra­ti­on im Stuhl und die Zusam­men­set­zung der Darmflo­ra festge­stellt werden.
Ist der Östro­gen­spie­gel aus dem Lot, zeigt sich bei einer Labor­ana­ly­se in vielen Fällen eine Dysba­lan­ce der Darmbak­te­ri­en sowie eine verän­der­te ß- Gluco­ro­ni­da­se- Aktivi­tät. Auf Basis einer solchen Analy­se, ist es möglich, indivi­du­el­le Thera­pie­emp­feh­lun­gen zu entwi­ckeln. Diese können bestehen aus einer indivi­du­el­len Ernäh­rungs­be­ra­tung, einer Darmsa­nie­rungs­the­ra­pie und z.b. einer Mikro­nähr­stoff­the­ra­pie. Lesen Sie gerne mehr zu Ihrer Ernäh­rungs­be­ra­tung in Köln hier bzw. zur Ihrer Mikro­nähr­stoff­the­ra­pie in Köln hier.
Das Ziel ist, über einen gesun­den Darm den Hormon­haus­halt zu balan­cie­ren und zu optimie­ren und Ihnen als Frau zu ermög­li­chen sich in Ihrem Körper wieder wohl zu fühlen.

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„Eine ideale Konzen­tra­ti­on an ß-Glucu­ro­ni­da­se expri­mie­ren­den Darmbak­te­ri­en ist daher wesent­lich für die hormo­nel­le Gesund­heit. Denn nicht nur Östro­gen, sondern auch östro­gen­hal­ti­ge Verbin­dun­gen, Schild­drü­sen­hor­mo­ne, Vitamin D und Polyphe­no­le unter­lie­gen in der Rezir­ku­la­ti­on dem Östro­bo­lom. Lesen Sie zur Schild­drü­se gerne mehr unter Kpni und Frauengesundheit.

 

mögli­che weite­re Ursachen eines Östrogen­über­schus­ses

Natür­lich kann zu viel Östro­gen im Körper weite­re Ursachen haben wie die indivi­du­el­le geneti­sche Dispo­si­ti­on, Lebens­stil-Fakto­ren (Stress, Überge­wicht, hormon­hal­ti­ge Medika­men­te) und so genann­te Xenoös­tro­ge­ne, die aus der Umwelt zum Beispiel über Kosme­ti­ka in den Körper gelan­gen. Wenn Sie mehr zu Ihrer Stress­me­di­zin in Köln bzw. zur Stress­dia­gnos­tik in Köln erfah­ren möchten, klicken Sie gerne auf den jewei­li­gen Link.

Nehmen Sie gerne Kontakt mit Ihrer Heilprak­ti­ker-Praxis auf, wenn Sie mehr zur Ernäh­rungs­be­ra­tung in Köln oder zur Mikro­nähr­stoff­the­ra­pie in Köln erfah­ren möchten.

Ihre Heilprak­ti­ker-Praxis in Köln

Birgit Schroe­der, Master in Kpni

Buchtipp:

Litera­tur:

(1) Baker, J. M. et al., “Estro­gen-gut micro­bio­me axis: Physio­lo­gi­cal and clini­cal impli­ca­ti­ons”, Maturi­tas vol. 103 (2017): 45–53. Doi: 10.1016/j.maturitas.2017.06.025;

(2) Sui, Y. et al., “The Role of Gut Micro­bi­al β‑Glucuronidase in Estro­gen Reacti­va­ti­on and Breast Cancer”, Frontiers in cell and develo­p­men­tal biolo­gy vol. 9 631552. 12 Aug. 2021. Doi: 10.3389/fcell.2021.631552;
(3) Mihaj­lo­vic, J. et al., “Combi­ned hormo­n­al contracep­ti­ves are associa­ted with minor changes in compo­si­ti­on and diver­si­ty in gut micro­bio­ta of healt­hy women”, Environ­men­tal micro­bio­lo­gy vol. 23,6 (2021): 3037–3047. Doi:10.1111/1462–2920.15517

(4) Maryann Kwa, Claudia S. Plottel, Martin J. Blaser, Sylvia Adams. The Intesti­nal Micro­bio­me and Estro­gen Receptor–Positive Female Breast Cancer. Journal of the Natio­nal Cancer Insti­tu­te. 2016, Vol. 108, No. 8.