Liebe Leser*innen,
aufgrund der hohen Nachfrage lesen Sie in diesem Blog, ob Sie Vitamin D3 niemals ohne Vitamin K2 einnehmen sollten. Die Bedeutung von Vitamin D3 ist den meisten Leser*innen wahrscheinlich mittlerweile bekannt, doch welche Wirkung hat eigentlich Vitamin K?
Bedeutung von Vitamin D3 und Vitamin K2 ?
Vitamin K spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation der Blutgerinnung, es beeinflußt aber auch Blutfliesseigenschaften und fördert vor allem die Knochen- und Gefäßgesundheit. Genau formuliert spielen Vitamin D und Vitamin K eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Kalziumhaushaltes und der Knochenmineralisierung. Vitamin-D steuert die Kalziumaufnahme im Darm, während Vitamin K2 im Blut den Kalziumstrom in die Knochen und Gefäße reguliert.
Vitamin D3 und Vitamin K2 interagieren so auf vielen Stoffwechselebenen miteinander und unterstützen sich teilweise in ihrer Wirkungsweise synergistisch.
Sollte man Vitamin D3 niemals ohne K2 geben?
Diese Frage beschäftigt nicht nur die Anwender, sondern auch die medizinische Fachwelt. Zur Zeit liegen noch keine wissenschaftliche Studien zum Verhältnis von Vitamin D zu Vitamin K vor. Die Aussage, Vitamin D würde ohne Vitamin K 2 eine Gefäßverkalkung verursachen, entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Evidenz, schreibt Uwe Gröber in seinem Paper Vitamin D niemals ohne K2 - Imperativ oder Konjunktiv?
“Dies gilt insbesondere dann, wenn ein gesunder 25(OH) D-Status von 40–60 ng/ml eingehalten wird.” sagt Uwe Gröber, Leiter der Akademie für Nährstoffmedizin.
Ist Vitamin K2 notwendig um Vitamin D3 aus dem Darm aufnehmen zu können?
Sehen Sie hierzu das kurze Video der Akademie der menschlichen Medizin. Prof. Dr. Spitz spricht hier mit dem Vitamin- D- Papst Prof. Hollick.
Mehr Info zu Vitamin K2
Vitamin K2 gibt es in 2 Formen: zum einen als Menachinon MK-7 zum anderen als Menachinon MK-4. Mk-7 hat eine Halbwertszeit von 56 Std. Es ist v.a in fermentierten Nahrungsmitteln enthalten. So findet sich Vitamin K2 in relevanten Mengen u.a in Weißkohl – besonders als Sauerkraut zubereitet – . Sauerkraut wiederum erfreut auch die physiologische Darmflora, weil es sich um ein fermentiertes Nahrungsmittel handelt. Lesen Sie gerne mehr zu fermentierten Nahrungsmitteln in meinem Blog: Sauer macht glücklich! Tierische Produkte enthalten es aber auch. MK-4 hat lediglich eine Halbwertszeit von 1 Stunde und steht dem Körper so nicht lange zur Verfügung.
Gesamtfazit:
“Vitamin D kann – muss aber nicht – unter synergistischen Aspekten mit Vitamin K2 kombiniert werden, insbesondere in der Osteoporosetherapie.”
Uwe Gröber, Leiter der Akademie für Nährstoffmedizin
Beachten Sie ebenfalls den wichtigen Hinweis, dass Vitamin K2 (als MK-7) die Wirkung von Antikoagulantien negativ beeinflußen kann. “Aktuelle Dosis-Findungs- Studien der Universität Masstricht, die den Einfluß von täglicher Mk-7- Einnahme auf die gerinnungshemmenden Eigenschaften von Vitamin K- Agonisten (z.B. Warfarin) untersucht haben, zeigen, dass sogar bereits unter der täglichen Supplementierung von weniger als 10 mycrogram MK-7 eine signifikante Störung der Einstellung der Blutgerinnung auftreten kann. Die Arbeitsgruppe um Theuwissen rät daher von der Supplementierung von Mk-7 bei Patienten unter einer Therapie mit Vitamin- K- Agonisten ab” schreibt Uwe Gröber in der Deutschen Apotheker- Zeitung in einer Ausgabe von 2014.
Wenn beide Vitamine ausreichend vorhanden sind, führt dies zu einer Verbesserung der Knochendichte und damit zu einer Verringerung des Frakturrisikos, das Risiko der Gefäßverkalkung sinkt und das Risiko einer Hypermineralisierung nimmt ab. Wenn Sie die Vitamine durch eine Laboruntersuchung bestimmen lassen möchten, wenden Sie sich gerne an die Praxis am Sachsenring.
Ihre Heilpraktiker-Praxis, Praxis für kPNi
Birgit Schroeder, Master in kPNI
Praxis für Ernährungsberatung, kPNI und Gesundheitscoaching
Literatur:
- van Ballegooijen, Shurgers, Effect on 6- Month Vitamin D Supplementation on Plasma Matrix Gla Protein in Older adults, 2019
- Gröber U, Reichrath J, Holick MF. Live longer with vitamin D? Nutrients 2015; 7 (3):1871–1880
- Masterjohn C. Vitamin D toxicity redefined: vitamin K and the molecular mechanism. Med Hypotheses 2007; 68 (5): 1026–1034
- McCabe KM, Zelt JG, Kaufmann M et al. Calcitriol accelerates vascular calcification irrespective of vitamin K status in arat model of CKD with hyperphosphatemia and secondary hyperparathyroidism. J Pharmacol Exp Ther 2018. pii: jpet.117.247270. doi: 10.1124/jpet.117.247270