Coenzym Q10: ein wichtiger Faktor für Zellgesundheit und Zellenergie- für unsere Gesundheit

Liebe Leser*innen,
in diesem Blogar­ti­kel geht es um das wichti­ge Element Coenzym Q 10 und um seine Bedeu­tung für die Gesund­heit. Die Praxis am Sachsen­ring in Köln ist Mitglied der Akade­mie für mensch­li­che Medizin (AMM). Ich freue mich an dieser Stelle einen Beitrag von  Dr. med. Edmund Schmidt & Natha­lie Schmidt zu teilen, der in gekürz­ter Form bei der AMM veröf­fent­licht wurde. Ein Dank an dieser Stelle an die Verfas­ser dieses wertvol­len Beitrags, den Sie im folgen­den lesen:

Mitochondrien und  Energiegewinnung

„Der mensch­li­che Organis­mus hat geschätzt 80 Billio­nen Zellen. Um gesund zu sein, benötigt die mensch­li­che Zelle Energie. Diese wird in den Mitochon­dri­en gebil­det. Mittler­wei­le geht man davon aus, dass die Mitochon­dri­en vor Urzei­ten einge­wan­der­te Bakte­ri­en sind, die mit uns eine Symbio­se eingingen.
Konkret können Mitochon­dri­en die Energie produ­zie­ren, die die Zellen unseres Körpers für ihre hochkom­ple­xen Aufga­ben benöti­gen. Je nach Zelltyp hat eine mensch­li­che Zelle zwischen 3000 und 11000 Mitochon­dri­en. Hochge­rech­net auf 80 Billio­nen Zellen ergibt sich eine wahrhaft astro­no­mi­sche Zahl an Mitochon­dri­en in jedem einzel­nen Organis­mus. Die Energie­wäh­rung der mensch­li­chen Zellen ist das Adeno­sin­tri­phos­phat oder kurz ATP. Bei jedem ATP-Bildungs­pro­zess entste­hen 36 Molekü­le ATP. Täglich finden mehre­re tausend Durch­gän­ge zur ATP-Bildung statt. Die täglich produ­zier­te Masse an ATP entspricht unserem jewei­li­gen Körper­ge­wicht. Dies zeigt, wie enorm viel ATP gebil­det wird, denn das Gewicht eines einzel­nen ATP-Moleküls ist ja kaum messbar.“
Lesen Sie mehr zum Thema Mitochon­dri­en in meinem Blogar­ti­kel von Febru­ar diesen Jahres oder unter Labor­dia­gnos­tik gerne hier.

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Das Element Coenzym Q10: Ein Überblick

„Coenzym Q10 ist ein sehr großes Molekül. Es wird durch die Absorp­ti­ons­zel­len im Dünndarm durch einen einfa­chen passiv unter­stütz­ten Diffu­si­ons­pro­zess aufge­nom­men. Passiv bedeu­tet, dass der Prozess keine Energie benötigt. Unter­stützt bedeu­tet, dass der Prozess ein Lipidmo­le­kül erfor­dert, das als Träger für die Coenzym Q10-Molekü­le dient. Coenzym Q10-Kristal­le können nicht absor­biert werden. Kristal­li­ne Verbin­dun­gen (Coenzym Q10 Konglo­me­ra­te) müssen vor der Absorp­ti­on in einzel­ne Molekü­le aufge­löst werden.
Die Darmab­sorp­ti­on erfolgt auf moleku­la­rer Ebene, d.h. es können nur einzel­ne Molekü­le aufge­nom­men werden. Coenzym Q10 in seiner kristal­li­sier­ten Form hat eine schlech­te Auflö­sung im Darmtrakt, da sein Schmelz­punkt 10 Grad Celsi­us über der Körper­tem­pe­ra­tur liegt. Ohne den Zusatz eines Lipid­trä­ger­mo­le­küls zur Verbes­se­rung der Absorp­ti­on von Coenzym Q10 werden selbst einzel­ne Molekü­le nur schlecht aufgenommen.
Dies wird durch die schlech­te Absorp­ti­on von Coenzym Q10 Pulver bewie­sen: weniger als 1 % des enthal­te­nen Coenzyms werden absorbiert.
Coenzym Q10 ist in den Mitochon­dri­en aller Körper­zel­len vorhan­den, die Konzen­tra­ti­on ist teilwei­se unter­schied­lich. Die höchs­te Konzen­tra­ti­on findet sich in Herz und Leber, den Organen mit dem höchs­ten Energie­be­darf. Pankre­as und Niere haben ebenfalls eine hohe Coenzym-Q10-Konzentration.
Allge­mein gilt, dass die aufge­nom­me­nen Nährstof­fe auf zwei Wegen aus dem Darm trans­por­tiert werden. Kleine wasser­lös­li­che und einige kleine fettlös­li­che Nährstof­fe gelan­gen nach der Absorp­ti­on in das Kapil­lar­blut der Darmschleim­haut und werden über das Blut zur Leber trans­por­tiert. Von der Leber werden diese kleinen Molekü­le durch die Leber­ve­ne zur unteren Hohlve­ne, dann zum Herzen und dann in den Blutkreis­lauf trans­por­tiert. Große fettlös­li­che Nährstof­fe wie Coenzym Q10 gelan­gen nach der Absorp­ti­on in die Lymph­ka­pil­la­re im Verdau­ungs­trakt und werden in der Lymphe über den Bauch- und Thoraxlym­ph­weg zur Scham­bein­ve­ne und dann in den Blutkreis­lauf trans­por­tiert. In der Lymphe und im Blut liegen die Coenzym-Q10-Molekü­le überwie­gend in reduzier­ter Form vor und sind an die Lipopro­te­ine niedri­ger Dichte (LDL) gebun­den. Die verzö­ger­te Höchst­kon­zen­tra­ti­on von Coenzym Q10 im Blut ist auf den im Vergleich zum Blut sehr langsa­men Lymph­fluss zurückzuführen.“

Lipidkorregierte Coenzym- Q- 10 Bestimmung

Es muss aller­dings beach­tet werden, dass sich Coenzym Q10 im Blut an Chole­ste­rin bindet. Eine Hyper­cho­le­ste­rin­ämie kann somit eine norma­le oder sogar sehr gute Coenzym Q10-Versor­gung vortäu­schen, weshalb von einigen Labors die Korrek­tur an Hand des Chole­ste­rin­wer­tes als „unbedingt notwen­dig“ bewor­ben wird. Wir empfeh­len, diese Korrek­tur auch, aller­dings nur bei Chole­ste­rin­wer­ten über 350 mg/dl. Bei der zu Grunde liegen­den Berech­nungs­for­mel kann erst bei Chole­ste­rin­wer­ten > 350 mg/dl oder höher ein grenz­wer­tig norma­ler Qoenzym Q10-Wert auch zu einem Lipid-korri­gier­ten Q10-Quoti­ent von < 0,2 führen. Bei norma­len Chole­ste­rin­spie­geln oder auch thera­peu­tisch norma­li­sier­ten Werten (z.B. unter Statin­the­ra­pie) kann die Korrek­tur sogar fälsch­lich eine gute Q10-Versor­gung vortäu­schen. Dieses ist gerade deshalb fatal, weil gerade Statin­the­ra­pien nicht nur die Chole­ste­rin- sondern auch die Coenzym Q10-Synthe­se hemmen.

Coenzym Q 10: Praxistipps

•Ubiqui­non (die oxidier­te und stabi­le Form des Coenzyms Q10) ist durch seine Energie­syn­the­se an allen energe­ti­schen Prozes­sen des Körpers beteiligt:
•Energie­syn­the­se, aktiver Trans­port, Membran- und Zellkul­tur­sta­bi­li­tät, Synthe­se von Enzymen, Coenzy­men, Hormo­nen, Neuro­trans­mit­ter­syn­the­se und -wieder­auf­nah­me, Zilli­ar­wir­kung in den oberen Atemwe­gen, alle musku­lä­ren kontrak­ti­len Funktio­nen, Spermi­en­pro­duk­ti­on und -beweg­lich­keit, Deakti­vie­rung der Muskel­kon­trak­ti­on, Pumpleis­tung von Schweiß und anderen Hautdrü­sen, etc.
•Tatsäch­lich ist Ubiqui­non mögli­cher­wei­se die Schnitt­stel­le, um die sich Lebens­pro­zes­se im mensch­li­chen Körper drehen.
•Ubiqui­nol (die reduzier­te Form des Coenzyms Q10) wirkt im Körper als Antioxi­dans und bei der Wieder­ver­wer­tung von Ubiquinon.
•Ubiqui­nol unter­stützt und regene­riert Vitamin E und Vitamin C.

Coenzym Q10  – Normalwerte & Versorgungssituation

„Beim gesun­den Menschen beträgt die Plasma­kon­zen­tra­ti­on von Coenzym Q10 0,8–1,25 mg/ml. In jungen Jahren ist bei gesun­den Menschen eine ausrei­chen­de Versor­gung mit Coenzym Q10 anzuneh­men. Mit zuneh­men­dem Alter nehmen die Q10-Konzen­tra­tio­nen in verschie­de­nen Organen ab, v.a. im Herzen: 40-Jähri­ge haben 30 % weniger Coenzym Q10 im Herzmus­kel und 80-Jähri­ge 60 % weniger als gesun­de 20-jähri­ge. Bei einem Defizit von 15 % treten bereits Funkti­ons­stö­run­gen auf, bei einem Abfall über 45 % lebens­be­droh­li­che Störungen.

Als Ursachen für eine Abnah­me des Coenzyms Q10 im Alter werden eine vermin­der­te Eigen­syn­the­se, eine mangeln­de Zufuhr über die Nahrung sowie ein erhöh­ter Verbrauch durch oxida­tiv­en Stress diskutiert.

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Medika­men­te vom Typ der Stati­ne (Chole­ste­rin­sen­ker) blockie­ren die Coenzym-Q10-Bildung um bis zu 75%. Das ist fatal, denn ein 80-jähri­ger hat nur noch eine Coenzym-Q10-Produk­ti­on von ca. 50 % und benötigt aufgrund in der Regel vorlie­gen­der Erkran­kun­gen eigent­lich mehr Coenzym Q10. Gerade diese Menschen sind oft auf Stati­ne einge­stellt, so dass sie nur noch ca. 25 % Coenzym Q10 produ­zie­ren. In der Folge kommt es daher regel­mä­ßig neben Muskel­schmer­zen auch zur Ausbil­dung einer Herzinsuffizienz.
Mit der Nahrung (Misch­köst­ler; Vegeta­ri­er und Veganer weniger) können täglich maximal 20 mg Q10 am Tag zugeführt werden. Gute Quellen sind fetter Fisch und Fleisch.“
Mittler­wei­le muss davon ausge­gan­gen werden, dass Coenzym Q10 im Krank­heits­fall immer ernied­rigt ist. Dies ist logisch, denn jede Krank­heit erhöht den Energiebedarf.“
„Doch nicht nur kranke Menschen weisen oft einen Coenzym-Q10-Mangel auf:
•Ältere Menschen: v.a. durch Abnah­me der Eigen­syn­the­se ab dem 40. Lebensjahr
•Leistungs­sport­ler: aufgrund von erhöh­tem Energiebedarf
•Stress: aufgrund von erhöh­tem Energieverbrauch
•Schwan­ge­re: deutlich erhöh­ter Bedarf“
Fazit
„Zellge­sund­heit und Zellener­gie sind mit Coenzym Q10 untrenn­bar verbun­den. Ab dem 40. Lebens­jahr wird Coenzym Q10 essen­zi­ell und die bewuss­te Zufuhr ist für jeden Menschen zu empfeh­len. Bei kranken Menschen ist Coenzym Q10 ein wesent­li­cher Bestand­teil der Therapie.“
Bei Fragen zum Thema Mikro­nähr­stoff­the­ra­pie bzw. im spezi­el­len zur Labor­dia­gnos­tik von Coenzym  Q10 wenden Sie sich gerne an die Praxis am Sachsen­ring in Köln, Ihrer Heilprak­ti­ker-Praxis für funktio­nel­le Medizin, klini­sche Psycho- Neuro- Immuno­lo­gie und Stressmedizin.
Ihre Heilprak­ti­ker-Praxis in Köln
Birgit Schroe­der, Master in KPNI