Cholesterin und Arteriosklerose: der Arteriosklerose-Kongress

Liebe Leser*innen,

in diesem Blogbei­trag soll es aus aktuel­lem Anlass um das Thema Chole­ste­rin im Zusam­men­hang mit dem Krank­heits­bild der Arterio­skle­ro­se gehen. An dieser Stelle möchte ich Sie deshalb bereits auf den Arterio­skle­ro­se­kon­gress hinwei­sen, der vom 22.09. - 2.10.2022 online statt­fin­den wird. Ich freue mich sehr, als Speake­rin an diesem Kongress betei­ligt zu sein mit dem Thema: Arterio­skle­ro­se verste­hen lernen. Doch zunächst zu wichti­gen Hinter­grün­den: Wer kennt sie nicht, die erhöh­ten Blutfett­wer­te Chole­ste­rin und Triglyceride.

Cholesterin: Freispruch für das Ei

Lange Zeit wurde in diesem Kontext an fettrei­che Ernäh­rung als Verur­sa­cher gedacht - geprägt durch die 7 Länder- Studie von Ancel Keys aus dem Jahre 1958. Deshalb wurden v.a. Dingen Eier von den Speise­plä­nen verbannt. Nach neuen Erkennt­nis­sen ist aller­dings Frukto­se ein viel bedeu­ten­der Parame­ter, der zu diesen auffäl­li­gen Blutfet­ten führen kann. Wie passt das nun zusam­men? Kohlen­hy­dra­te werden zu Gluco­se - also Zucker- verstoff­wech­selt. Dieser dient der Energie­be­reit­stel­lung in den Körper­zel­len, insbe­son­de­re der Muskel­zel­len. Fructo­se hinge­gen dient dem Körper nicht der Erner­gie­be­reit­stel­lung, sondern wird auf direk­tem Weg zur Leber trans­por­tiert. Diese wandelt Fructo­se vorwie­gend in Fett um und speichert dieses in Form von Trigly­ce­ri­den. Die unter diesen Bedin­gun­gen fetter werden­de Leber kann zusätz­li­ches Fett ab einem gewis­sen Zeitpunkt weder weiter speichern noch verbren­nen, so dass sie es in Gestalt von VLDL- Chole­ste­rin / LDL- Chole­ste­rin in das Blutkreis­lauf­sys­tem schickt. Das sind bekannt­lich die nicht so guten Chole­ste­rin­wer­te, die ohne den günsti­gen Gegen­spie­ler HDL Auswir­kun­gen haben auf unseren Blutdruck und Arterio­skle­ro­se Vorschub leisten. Und neben diesen Auswir­kun­gen kann ein hoher Konsum an Frukto­se auch zu einer nicht alkohol­be­ding­ten Fettle­ber führen. Am sichers­ten gelingt diese Fettneu­bil­dung in der Leber, wenn in größe­rer Menge Frucht­zu­cker konsu­miert wird und Bewegung nur unzurei­chend stattfindet.

Erhöhte Colesterinwerte durch den Konsum von Obst?

Nein, der durch­schnitt­li­che Konsum von Obst führt nur schwer zu erhöh­ten Chole­ste­rin und Trigly­ce­rid­wer­ten. Viel gravie­ren­der ist der Einfluß der Süßkraft in indus­tri­ell verar­bei­te­ten Lebens­mit­teln. “Fructo­se hat eine deutlich höhere Süßkraft als Gluco­se. Durch Vermin­de­rung des Gluco­se­an­teils bei gleich­zei­ti­ger Vergrö­ße­rung des Fructo­se­an­tei­les kann die Süßkraft eines Sirups ohne Änderung des Substanz­ge­hal­tes deutlich gestei­gert werden. Deshalb ist die Steige­rung des Fructo­se­an­tei­les durch Umwand­lung der Gluco­se wirtschaft­lich, da eine vergleich­ba­re Süßkraft mit gerin­ge­rer Materi­al­men­ge erreicht wird. Seit 1978 kann durch neuere Trenn­ver­fah­ren der Anteil der Gluco­se vermin­dert und der Fructo­se­ge­halt auf 90 % (HFCS-90) gestei­gert werden. Da die Maispro­duk­ti­on in den USA subven­tio­niert wird, während der Zucker­im­port verzollt werden muss, ist dieses Süßungs­mit­tel ausge­spro­chen preis­wert. Die Mischung von HFCS-42 und HFCS-90 ergibt HFCS-55, hat also einen 55%igen Fructo­se­ge­halt. Diese Mischung wird gleich­falls in der Softdrink­in­dus­trie verwen­det.” (Quelle: Wikipe­dia). Nach der deutschen Zucker­ar­ten­ver­ord­nung muss ein Gluco­se­si­rup, der mehr als 5 % Fructo­se des Gewichts in der Trocken­mas­se enthält, als „Gluco­se-Fructo­se-Sirup“ bezeich­net werden. Überwiegt der Fructo­se­an­teil, so muss er entspre­chend als „Fructo­se-Gluco­se-Sirup“ bezeich­net werden (Quelle: Wikipedia).
Ein hoher Fructo­se­an­teil findet sich aber nicht nur in Süßungs­mit­tel auf der Grund­la­ge von Mais, sondern selbst unser Indus­trie­zu­cker- die Saccha­ro­se- besteht zu 50% aus Fructo­se. Hier spielen ebenfalls wirtschaft­li­che Inter­es­sen eine Rolle. Vermei­den Sie also in Ihrer tägli­chen Ernäh­rung Fertig­ge­rich­te, Konser­ven und mit Sirup gesüß­te Speisen und Geträn­ke und genie­ßen Sie mit gutem Gewis­sen Eierspeisen.

Cholesterin: ein gefangener der Entzündung

Neben der nahrungs­be­ding­ten Möglich­keit des Anstiegs der schlech­ten Chole­ste­rin- Werte, ist folgen­der Aspekt von immenser Bedeu­tung: den weitaus größe­ren Anteil des Chole­ste­rins produ­ziert die Leber unabhän­gig von der Nahrungs­auf­nah­me. Hier steht das Chole­ste­rin im Diens­te der Entzün­dung. Regel­mä­ßi­ger und häufi­ger Kohlen­hy­drat und Zucker­kon­sum kann im Gefäß­sys­tem dazu führen, dass eine Verbin­dung mit Einweiß einge­gan­gen wird. Diese Verbin­dung nennt man Advan­ced Glyca­ti­on Endpro­ducts (AGE‘S). Diese AGE´s können zu Entzün­dungs­re­ak­tio­nen im Gefäß­sys­tem führen. Nun ist das Chole­ste­rin, hier v.a. das LDL, dasje­ni­gen Chole­ste­rin - welches zusam­men mit Calci­um- Repara­tur­ar­bei­ten leistet. Leider mit der Folge, dass das Gefäß­durch­mes­ser abnimmt. Das daraus entste­hen­de Krank­heits­bild heißt Arteriosklerose.

Cholesterin und weiterführende Laborparameter

Neben den klassi­schen Labor­pa­ra­me­tern Gesamt­cho­le­ste­rin, sowie HDL und LDL lassen sich noch weite­re Werte bestim­men. Eine chron. Entzün­dung kann dazu führen, dass Fett oxidiert. In Bezug auf das LDL wird hier demzu­fol­ge das oxidier­te LDL bestimmt, welches das beson­ders gefähr­li­che für die “Gefäß­ver­kal­kung” ist. Ebenso läßt sich ein Lipoprint bestim­men, der das LDL in Subklas­sen von 1-7 einteilt. Die Klassen 1-2 sind apatho­gen, die Klassen 3-7 oxidie­ren deutlich leich­ter und senken sich im Blut leich­ter ab und dringen so besser in Zellwän­de ein. Aus Sicht des Körpers eine gute Strate­gie für Repara­tur­auf­ga­ben. Aller­dings haben 2/3 der Herzinfarktpatient*innen hier erhöh­te Werte. Ein weite­rer wichti­ger Labor­pa­ra­me­ter ist das sog. Homocystein. Dieses Prote­in ist der Lage den Gefäß­durch­mes­ser zu verrin­gern, was von Vorteil ist, wenn Repara­tur­ar­bei­ten im System durch­ge­führt werden sollen. Dies geschieht physio­lo­gisch aller­dings nur kurzfris­tig. Erhöh­te langfris­ti­ge Homocystein-Werte begüns­ti­gen Bluthoch­druck. Lesen Sie zu der Labor­dia­gnos­tik in der Praxis am Sachsen­ring hier gerne mehr.

Cholesterin, Arteriosklerose und Therapieansätze

Schul­me­di­zi­nisch werden die erhöh­ten Chole­ste­rin­wer­te mit sog. Stati­nen behan­delt. Stati­ne können unange­neh­me Neben­wir­kun­gen entfal­ten, die aller­dings durch eine beglei­ten­de Mikro­nähr­stoff­the­ra­pie gut thera­piert werden können. Im Bereich der funktio­nel­len Medizin bzw. der kPNI geht es v.a. um die Frage nach dem “Warum”. Also, warum produ­ziert der Organis­mus überhaupt soviel Chole­ste­rin. Die Thera­pie richtet sich dann nach den Ursachen. So kann z.b. eine Darmsa­nie­rung sinnvoll sein, eine fundier­te Ernäh­rungs­be­ra­tung, die sich ausdrück­lich nicht an der veral­te­ten 7 Länder- Studie orien­tiert und eine beglei­ten­de Mikro­nähr­stoff­the­ra­pie.

Cholesterin, Arteriosklerose und weiterführende Informationen: 

An dieser Stelle möchte ich auf zusätz­li­che Infor­ma­ti­ons­quel­len hinweisen.

Zum einen hören Sie gerne in den aktuel­len Podcast Chole­ste­rin von Calas- Welt: der Podcast.

Zum anderen freue ich mich sehr auf den Arterio­skle­ro­se
Online- Kongress
hinzu­wei­sen. Hier können Sie mich hören mit dem Beitrag: Arterio­skle­ro­se verste­hen lernen. Hier der Link zum Kongress

Und zu guter Letzt: Als Therapeut*in besuchen Sie doch gerne die Seminarr­rei­he aus der Praxis für die Praxis:

Die fette Spinne im Netz: Chole­ste­rin- ohne läuft nichts, Referen­tin: Heilprak­ti­ke­rin Birgit Schroe­der, Praxis am Sachsen­ring, Köln, ausge­rich­tet durch die Firma: Energe­ti­ca Natura, Teilnah­me ist kosten­los, Anmel­dung und Termi­ne hier.

Um Chole­ste­rin ranken sich viele Mythen. Viele Jahre wurden Herz-Kreis­lauf­krank­hei­ten einem erhöh­ten Chole­ste­rin­spie­gel zugeord­net und viele Patien­ten haben chole­ste­rin­sen­ken­de Medika­men­te verord­net bekom­men, die für zahlrei­che Neben­wir­kun­gen verant­wort­lich sind. Chole­ste­rin ist besser und wichti­ger als vieler­orts bekannt. Welche verschie­de­nen Chole­ste­rin­for­men gibt es, wie hängen chroni­scher Stress, Darmbak­te­ri­en und Fructo­se mit Chole­ste­rin­wer­te zusam­men? Und warum gehört Chole­ste­rin zum angebo­re­nen Immun­sys­tem? Wenn die Hinter­grün­de, Zusam­men­hän­ge und die Ursachen für eine Hyper­cho­le­ste­ri­na­mie bekannt sind, kann effek­tiv und gezielt thera­piert werden. Wir verbin­den in diesem Seminar Wissen­schaft mit thera­peu­ti­scher Praxis.

Ihre Heilprak­ti­ker- Praxis in Köln

Birgit Schroe­der, Master in KPNI