Fluorchinolon-Antibiotika-Nebenwirkungen

Liebe Patien­tIn­nen,

dieser Blogbei­trag soll einem aktuel­len Infor­ma­ti­ons­brief über Fluor­chi­no­lon vom 08.04.2019 vom Bundes­in­sti­tut für Arznei­mit­tel und Medizin­pro­duk­te gelten, der sich mit schwer­wie­gen­den Neben­wir­kun­gen spezi­fi­scher Antibio­ti­ka befasst. In diesem Rote- Hand- Brief zu Fluor­chi­no­lon- Antio­bio­ti­ka wird das Risiko beschrie­ben, dass es in selte­nen Fällen zu schwer­wie­gen­den Neben­wir­kun­gen im Bereich der Sehen (bes. der Achil­les­seh­ne), Muskeln, Gelen­ke und des Nerven­sys­tems kommen kann, die schwer­wie­gend und anhal­tend, die Lebens­qua­li­tät beein­träch­ti­gend und möglich­wei­se dauer­haft sind.

Um welche Medikamente handelt es sich?

Betrof­fen sind laut dem Rote- Hand- Infor­ma­ti­ons­brief alle Fluor­chi­no­lo­ne die oral ( d.h. über den Mund) einge­nom­men, injiziert oder inhaliert werden. Zu dieser Gruppe gehören die in Deutsch­land zugelas­se­nen Wirkstoffe:

  • Cipro­flo­xa­cin
  • Lecoflo­xa­cin
  • Moxiflo­xa­cin
  • Norflo­xa­cin
  • Ofloxa­cin

“Die hier beschrie­be­nen Neben­wir­kun­gen umfas­sen Entzün­dun­gen der Sehnen, Muskel­schmer­zen, Gelenk­schmer­zen, brennen­de Schmer­zen, Müdig­keit, Depres­sio­nen, Schlaf­stö­run­gen sowie ein verän­der­ter Geschmacks- und Geruchs­sinn. Es können mehre­re Organe oder Organ­sys­tem­klas­sen gleich­zei­tig und mehere­re Sinne betrof­fen sein. Sehenen­schwel­lun­gen und Sehen­ver­let­zun­gen können inner­halb von 2 Tagen nach dem Beginn der Behand­lung mit einem Fluor­chi­no­lon, aber auch erst einige Monate nach dem Behand­lungs­en­de auftreten.”

Wichtiger Hinweis

Wenn Sie als Patien­tIn ein Fluochi­no­lon anwen­den und erste Anzei­chen einer der oben beschrie­be­nen Neben­wir­kun­gen vermu­ten, kontak­tie­ren Sie bitte sofort den verord­nen­den Arzt. Wenn Sie ein Korti­kos­te­ro­id einneh­men sollen und gleich­zeit unter o.g. Antibio­ti­ka-Thera­pie stehen , sprechen Sie vor Beginn der Behand­lung unbedingt mit Ihrem Arzt.

Das Bundes­in­sti­tut für Arznei­mit­tel und Medizin­pro­duk­te spricht sich für Risiko­mi­ni­mie­rungs­maß­nah­men bezüg­lich des Fluor­chi­no­lons aus in Form von Einschrän­kun­gen der Anwen­dungs­ge­bie­te, Präzi­sie­rung der verblei­ben­den Indika­tio­nen sowie zu neuen Hinwei­sen und Warnhin­wei­sen zu den oben genann­ten mögli­chen Nebenwirkungen.

Sehen Sie hier einen Beitrag des NDR-Fernse­hens zum Thema oder lesen Sie hier den Rote-Hand-Brief des Bfarm.

Birgit Schroe­der (Heilprak­ti­ke­rin und Master in kPNI)
Praxis für Ernäh­rungs­be­ra­tung, kPNI und Gesund­heits­coa­ching in Köln