Liebe Leser*innen,
Sie hatten Weihnachtsferien und fühlen sich nach dieser Pause immer noch überreizt und nicht wirklich erholt oder leiden immer noch an Schlafstörungen? Chronischer Stress kann hierfür eine Ursache sein. Lesen sie in diesem Blog den Beitrag von Herrn Alexander Lange für die Akademie der menschlichen Medizin, deren Mtglied die Praxis am Sachsenring ist.
Was bedeutet Stress für den Schlaf?
Der Begriff „Stress“ kommt aus dem Englischen und lässt sich mit „Druck“ oder „Anspannung“ übersetzen. Stress führt zu psychischen und physischen Reaktionen des Körpers. Hervorgerufen wird Stress durch verschiedene äußere Reize, auch Stressoren genannt. Generell wird unterschieden zwischen gesundem “Eustress“ und ungesundem „Disstress“. Eustress steigert die Leistungsfähigkeit kurzfristig, Disstress mindert die Gehirnleistung und macht auf Dauer krank.
An dieser Definition lässt sich wunderbar ablesen, dass vor allem negativer Stress Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Regeneration und den erholsamen Schlaf hat. Es kommt im schlimmsten Fall sogar zu einem Teufelskreis, denn Stress kann Schlafstörungen verursachen und diese wiederum können Auslöser für weiteren negativen Stress sein.
Lesen Sie gerne mehr zum Thema Stress auf der Seite Stressmedizin der Praxis am Sachsenring in Köln.
Stress und Nervensystem: Die Polyvagal-Theorie
Das Stress-Reaktionsmuster wird in erster Linie durch das autonome Nervensystem (ANS) gesteuert, welches aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus, dem sogenannten Vagusnerv, besteht. Der Sympathikus ist vereinfacht ausgedrückt verantwortlich für Aktivität, der Parasympathikus für Erholung und Entspannung. Stephen W. Porges, der Entwickler der Polyvagal-Theorie, hat zudem herausgefunden, dass der Vagus aus einem vorderen und einem hinteren Anteil mit unterschiedlichen Ausgestaltungen und Fähigkeiten besteht. Unter anderem spielt er eine erhebliche Rolle bei der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der sensiblen Homöostase im autonomen Nervensystem und koordiniert die Funktion des Herzens.
Die Herzratenvariabilität HRV
Der Einfluss des Vagusnervs auf das Herz lässt sich an dem kardialen Vagalton (KVT) ablesen. Bei Schlafstörungen wurde in diesem Zusammenhang eine erniedrigte Herzratenvariabilität (HRV) und ein hoher KVT festgestellt. Die HRV „beschreibt also die Fähigkeit des Herzens, den zeitlichen Abstand von einem Herzschlag zum nächsten laufend zu verändern und sich so flexibel ständig wechselnden Herausforderungen anzupassen“ [1]. Zum einen findet sich in der rhythmischen Herzschlagsveränderung der Zusammenhang mit der Chronobiologie wieder. Zum anderen sind die Aussagen einer HRV-Messung elementar wichtig, um – auch im Sinne einer Frühwarnfunktion – das aktuelle Stressniveau des Menschen und seine Regulationsfähigkeit erkennen zu können. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse ziehen, warum man beispielsweise unter Schlafstörungen leidet, wenn keine organischen Ursachen vorliegen.
Diese moderne Stressdiagnostik bietet die Praxis am Sachsenring in Köln. Lesen dazu gerne mehr hier.
Sie können aber auch gerne in das Interview der Akademie der menschlichen Medizin schauen mit Prof. Dr. Spitz und DR. Wolf zum Thema Stress und Herzratenvariabilität.
Klicken Sie dazu hier.
Die Herzratenvariabilität, die Atmung und der Schlaf
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten aktiv auf den Vagusnerv einzuwirken und damit die Regulationsfähigkeit des Körpers positiv zu beeinflussen. Da Atmung und Herzschlag physiologisch eng miteinander verbunden sind, bieten sich beispielsweise bestimmte Atemübungen an, um hier gesundheitlich relevanten Einfluss zu nehmen. Werden Atmung und Körper intentional und bewusst, aktiv und kontrolliert eingesetzt, hat das eine direkte Wirkung auf den kardialen Vagalton und die HRV, auf die körperinterne Homöostase, auf die Funktionen des Kortex und folglich auf die Ausprägung der Schlafstörungen. Einen sehr individuellen Therapieansatz erfahren Sie hier durch ein sog. spezifisches Neuro- Atemtraining. Lesen Sie dazu gerne hier mehr.
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Für Rückfragen oder einen Terminwunsch nehmen Sie gerne Kontakt mit der Praxis am Sachsenring in Köln auf. Ich berate Sie gerne.
Ihre Heilpraktiker- Praxis in Köln
Birgit Schroeder, Master in kPNI
Praxis für funktionelle Medizin, kpNI und Stressmedizin
Info zum Verfasser:
Alexander Lange war viele Jahre im Management von Gesundheitseinrichtungen aktiv. Seine Leidenschaft für das Thema Gesundheit führte ihn zu Weiterbildungen als Heilpraktiker, Präventologe und Coach. Seit 2019 ist Alexander Lange als Schlaf- & Entspannungscoach tätig.
Literatur:
1. Lohninger, A. (2021). Herzratenvariabilität: Das HRV-Praxis-Lehrbuch. Österreich: facultas. S. 37