Grundlos erschöpft? neue Wege in der Diagnostik - der BHI

Liebe Leser*innen,

fühlen Sie sich auch grund­los erschöpft? Dann lesen Sie gerne weiter diesen Blogbei­trag, der sich den neuen Wegen in der Diagnos­tik widmet. Aber zuerst werfen wir einen Blick auf die Zellstruk­tu­ren, welche für die Energie­pro­duk­ti­on in unserem Organis­mus verant­wort­lich sind, die sog. Mitochondrien.

Grundlos erschöpft? Ohne Mitochondrien - keine Energie- kein Leben

Mitochon­dri­en sind bestimm­te Bestand­tei­le, die sich in fast allen Körper­zel­len befin­den. Man nennt sie auch Kraft­wer­ke der Zellen, weil in ihnen die Energie­pro­duk­ti­on für den Körper in Form von ATP (Adeno­sin­tri­phos­phat) statt­fin­det. Im Grunde sind alle Abläu­fe im Körper auf Energie angewie­sen und demnach auf funkti­ons­tüch­ti­ge Mitochon­dri­en. Auf die Mitochon­dri­en­funk­ti­on können sich bestimm­te Fakto­ren negativ auswirken:
  • chroni­scher Stress (psychisch oder physisch)
  • oxida­tiv­er Stress und nitro­sa­ti­ver Stress
  • Toxine: Rauchen, Schwer­me­tal­le, Insek­ti­zi­de, Pesti­zi­de, chemi­sche Gifte, Lösungsmittel
  • Störun­gen der Darmge­sund­heit (Darmflo­ra, Mikro­bi­om, Leaky- Gut)
  • chroni­sche Entzündungen
  • chroni­sche Infekte
  • Neben­wir­kun­gen bestimm­ter Medikamente
  • Infek­tio­nen durch Viren, Bakte­ri­en und Parasiten
  • Umwelt­ein­flüs­se

Wenn die Mitochon­dri­en­funk­ti­on beein­träch­tigt ist, sind erste Sympto­me häufig z.B. Müdig­keit, Energie­lo­sig­keit, Erschöp­fung, Abgeschla­gen­heit und Leistungs­ab­fall, Konzentrationsschwäche.

Was versteht man unter einer Mitochondriopathie?

Unter einer Mitochon­dro­pa­thie versteht man eine Funkti­ons­stö­run­gen der Mitochon­dri­en. Dabei kommt es durch die oben genann­ten Fakto­ren zu einer Störung der Zellleis­tung und Zellsteue­rung. Man spricht dann von einer
erwor­be­nen oder sekun­dä­ren Mitochondriopathie.

Grundlos erschöpft? Diagnose einer Mitochondriopathie

Für die Diagnos­tik einer mitochon­dria­len Dysfunk­ti­on wird eine moder­ne, solide und vor allem funktio­nel­le Analy­tik angewen­det, die sich an der steti­gen Fortent­wick­lung der Forschung orien­tiert. Diese Unter­su­chung des sog. BHI (bioen­er­ge­ti­scher Gesund­heits­in­dex) in den zirku­lie­ren­den mononu­kleären Zellen des Blutes stellt einen frühen Sensor für die mitochon­dria­len Funkti­on unter den oben beschrie­be­nen Einfluss­fak­to­ren dar.

Vor jeder erfolg­rei­chen Thera­pie steht immer die richti­ge Diagnose.

Was mißt der bioenergetische Gesundheitsindex?

Ein Vorteil dieser Diagnos­tik ist, dass mehre­re Parame­ter bestimmt werden, die in Ihrer Gesamt­heit eine prognos­ti­sche Aussa­ge über die Gesund­heit der Mitochon­dri­en erlau­ben. Die Messung des BHI ermög­licht einen Überblick über:
  • den aktuel­len Gesund­heits­zu­stand der Zellen
  • den mitochon­dria­len Status der Zellen
  • den Sauer­stoff­ver­brauch der Zellen sowie anderer sauer­stoff­ver­brau­chen­de Prozes­se (wie Entzün­dun­gen, Leaky Gut, Schwermetallbelastungen)
  • die Effizi­enz der Mitochondrien
  • die Verfüg­bar­keit der mitochon­dria­len Reser­ve­ka­pa­zi­tät für die Energiegewinnung
Einen weite­rer Vorteil der Erhebi­ung des BHI ist, dass sich anhand der Höhe des BHI eine Progno­se für die Thera­pie­dau­er ablei­ten läßt. Bei einem moderat vermin­der­ten BHI genügen meist Inter­ven­tio­nen von 3 Monaten, bei stark ernied­rig­ten BHI- Werten sind die erfor­der­li­chen Thera­pien meist sehr langwie­rig (bis zu einem Jahr und länger).
Lesen Sie im nächs­ten BLOG -Beitrag über mögli­che Thera­pie­in­ter­ven­tio­nen: Grund­los erschöpft?: neue Wege in der Therapie

Grundlos erschöpft? begleitende Diagnostik einer Mitochondropathie

Die Mitochon­dri­en haben eine doppel­wan­di­ge Zellmem­bran, die aus Phospho­li­pi­den und Fettsäu­ren zusam­men­ge­setzt ist. Im Inneren findet die Energie­pro­duk­ti­on durch Verbren­nung von Zucker (Gluko­se) oder Fetten statt. Dazu benöti­gen die Mitochon­dri­en eine ausrei­chen­de Menge von unter­schied­li­chen (Mikro-)Nährstoffen. Fehlen diese oder ist die Zellmem­bran nicht gut aufge­baut, wird es für die Mitochon­dri­en schwe­rer ausrei­chend Energie für den Organis­mus  zu produzieren.Deshalb ist es sinnvoll eine beglei­ten­de Diagnos­tik durch­zu­füh­ren wie die Messung von Mikro­nähr­stof­fe im Blut, Fettsäu­ren im Blut, Schwer­me­tall­dia­gnos­tik im Urin, Stress­mes­sun­g/VNS-Analy­se sowie eine eine Mikro­biom­ana­ly­se  leaky Gut).
Lesen Sie gerne zur VNS-Analy­se meinen letzten Blogbei­trag und oder schau­en hier.

 

Wenden Sie sich bei Fragen oder zwecks Termin­ver­ein­ba­rung gerne an die Praxis am Sachsen­ring in Köln, Ihre Praxis für funktio­nel­le Medizin, kPNI und Stressmedizin.

Ihre Birgit Schroeder

Litera­tur:

Chacko, B.K. (2014), The Bioen­er­ge­tic Health Index. a new concept in mitochon­dri­al trans­na­tio­nal research, Clini­cal Science, S. 367-373